
Der Limes, die Außengrenze des römischen Reiches, durchquerte viele Länder Europas, Vorderasiens und Afrikas und gilt als bedeutendes Weltkulturerbe. Er verläuft durch unterschiedlichste Landschaften, an die die Grenzmarkierungen angepasst wurden. Der aktuelle Zustand des Limes unterscheidet sich daher je nach Verwendung von Baumaterialien und Konstruktionen völlig voneinander. Der unterschiedliche Erhaltungszustand ist auch von den jeweiligen klimatischen Voraussetzungen anhängig. Davon zeugen neben Kastellresten oder Siedlungen auch verborgene Relikte der Grenzbebauung wie Erdwälle, Spuren von Holzpalisaden und Türmen, oder gar nur
tradiertes Wissen.
Der obergermanisch-raetische Limes, der durch die heutigen Bundesländer Rheinland-Pfalz, Hessen, Baden-Württemberg und Bayern verläuft, ist bereits Teil des UNESCO-Welterbes „Frontiers of the Roman Empire“. Die Aufnahme des Niedergermanischen Limes in die Welterbeliste wird ebenfalls angestrebt. Dieser Abschnitt der
römischen Grenze liegt im Gebiet des heutigen Bundeslandes Nordrhein-Westfalen und den Niederlanden. Viele Relikte der Römerzeit sind hier als Bodendenkmäler unter Siedlungen und landwirtschaftlich genutzten Flächen verborgen und daher selten unmittelbar erkennbar. Insbesondere in den Regionen, in denen nur wenige sichtbare bzw. schwer zugängliche Zeugnisse aus der Römerzeit erhalten sind, ist es schwierig, dieses Kulturerbe zu vermitteln. Oft sind es ehrenamtliche Kräfte, die sich um die Vermittlung und den Erhalt des noch vorhandenen römischen Erbes kümmern. Durch Führungen, Aktionen, das Aufstellen von Hinweisschildern und mit weiteren Informationen zur römischen Lebensweise sorgen sie dafür, dass die aufgefundenen Zeugnisse früherer Zeiten historisch eingeordnet werden können. Darüber hinaus fördern sie deren Erhaltung und melden mögliche Schäden an die zuständigen Ämter. Eine zunehmende Bedeutung in der Vermittlungsarbeit kommt den digitalen Medien zu. Bürgerschaftliches Engagement hat gerade im Bereich der Limeserforschung eine lange Tradition. Mit der Tagung, die am 20. und 21. November 2017 in Bonn stattfand, hat der Bund Heimat und Umwelt in Deutschland (BHU) ein Thema aufgegriffen, das für ihn in vielerlei Hinsicht von Interesse ist. Die Nominierung des Niedergermanischen Limes zur Aufnahme in die Liste des Weltkulturerbes wird zur Zeit vorbereitet. In diesem Rahmen wird auch ein umfassendes Vermittlungskonzept entwickelt, um das römische Erbe – gerade auch das nicht unmittelbar sichtbare – stärker ins Bewusstsein der Menschen zu rücken. Viele gute Ideen dazu gibt es bereits, die sowohl von den federführenden Institutionen als auch von Vereinen oder einzelnen Bürgern gemeinsam oder unabhängig voneinander entwickelt und umgesetzt wurden. Dem BHU ist es als Bundesverband der Heimat- und Bürgervereine ein
besonderes Anliegen, das bürgerschaftliche Engagement zu unterstützen und sichtbar zu machen. Einige solcher Beispiele wurden auf der Tagung vorgestellt und sind nun in dieser Publikation nachzulesen.
Zudem fand die Tagung im Vorfeld des Europäischen Kulturerbejahres 2018 statt, das unter dem Motto „Sharing Heritage“ stand. Der Limes entspricht diesem Leitsatz in all seinen Facetten, denn schließlich handelt es sich um ein gemeinsames europäisches Kulturdenkmal, das mithilfe von internationalen Strategien gestärkt werden kann.
PUBLIKATION
Bürgerschaftliches Engagement am Limes : Dokumentation der Tagung am 20. und 21. November 2017 in Bonn / Redaktion: Dr. Inge Gotzmann, Bernd Kraft, Gotzmann, Inge (Herausgeber).
108 Seiten : Illustrationen ; 21 cm
ISBN 978-3-925374-53-1 Broschur (kostenfrei) 3-925374-53-1 – wird kostenlos abgegeben, um Spende wird gebeten.
BEZUGSMÖGLICHKEITEN
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Deutsche Nationalbibliothek (DNB) zu Bürgerschaftliches Engagement am Limes
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